Kirche zu Sterbehilfe
09. Januar 2007
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Gott verlassen
Kirchendebatte über Sterbehilfe
Mitten im Bericht des Präses der rheinischen Kirche für die Landessynode versteckt sich ein Kapitel, das eine ungeheure Sprengkraft birgt. "Überlegungen zur Sterbehilfe" hat Präses Nikolaus Schneider es überschrieben. Es sind aber mehr als Überlegungen, das ist eine neue, bemerkenswerte Ausrichtung in der bisherigen Haltung der Kirche.
In einer gemeinsamen Textsammlung der katholischen und evangelischen Kirche, die sie 2003 herausgaben, heißt es, wenn ein Schwerstkranker die Tötung verlange, sei dies aus christlicher Sicht nicht erfüllbar.
"Der Mensch hat kein derartiges Verfügungsrecht über sein eigenes Leben."
Präses Schneider weicht von diesem Weg ab. Nun sollte es gerade in dieser Frage keine Denkverbote geben. Da hat Schneider Recht. Aber seine Argumentation bewegt sich ethisch auf einem schmalen Grad: Wo hört die "Maßgabe der Liebe" auf, wo beginnt die Euthana-sie? Was bedeutet es für die Kirche, wenn auch sie die Verfügung über das Leben letzlich doch dem Einzelnen überlässt? Gibt jetzt auch die Kirche in dieser Frage ihren Gott auf?
Ein Kommentar aus der WAZ vom 8.01.2007 Von Angelika Wölk
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