Brods Nachlaß
23. Mai 2022
Rund 5000 Seiten aus dem schriftlichen Nachlass des
Kafka-Freundes Max Brod (1884-1968)
sind in Berlin der israelischen Nationalbibliothek übergeben worden.
Zu den Dokumenten gehört auch eine
Postkarte des Schriftstellers Franz Kafka (1883-1924) an Brod.
Die Papiere waren vermutlich aus der Wohnung der einstigen Sekretärin Brods,
E s t h e r H o f f e , in Tel Aviv gestohlen und unter anderem dem
Deutschen Literaturarchiv in Marbach zum Kauf angeboten worden.
Nach einem Gerichtsverfahren in Wiesbaden wurden sie
dem Brod-Nachlass zugesprochen, der in der israelischen
Nationalbibliothek in Jerusalem aufbewahrt wird.
Die Manuskripte, darunter unveröffentlichte Passagen aus Brods Tagebuch
sowie frühe Korrespondenz Brods mit seiner Frau,
könnten weiteren Aufschluss über das Leben von Franz Kafka geben.
Brod, ein enger Freund Kafkas und wichtigster Förderer des
Autors der Jahrhundertwerke «Der Prozess» und «Die Verwandlung»
hatte verfügt, dass nach seinem Tod sämtliche Manuskripte,
auch jene Kafkas, an seine Sekretärin Esther Hoffe gehen sollen.
Nach ihrem Tod 2007 behielt ihre Tochter Eva
den Nachlass von Kafka und Brod.