Land der Erben
20. Juni 2007
Studie: Nordrhein-Westfalen ist das Land der Erben
NRW ist das Land der Erben. An Rhein und Ruhr erwarten fast dreimal so viele Bürger wie im Bundesdurchschnitt ein Erbe, das ihnen im Alter neben der Rente den Lebensstandard sichert.
Das geht aus einer Studie der Fondsgesellschaft Fidelity hervor. Darin gaben elf Prozent der in NRW Befragten an, keine private Altersvorsorge zu benötigen, weil sie eine Erbschaft erwarteten. Bundesweit sagten das nur vier Prozent.
Bereits heute kassiert das Land überdurchschnittlich viele Erbschaftssteuern. 2005 nahm der NRW-Finanzminister rund eine Milliarde der bundesweit knapp vier Milliarden Euro ein, obwohl nur jeder fünfte Bürger in NRW lebt. Nach 820 Millionen 2006 werden in diesem Jahr 945 Millionen erwartet, so das NRW-Finanzministerium zur WAZ.
Bericht der WAZ vom 20.06.2007
"Noch ´ne Studie" - wäre auch eine treffende Überschrift gewesen. Denn:
Was High Fidelity - wahrscheinlich für viel Geld - herausgefunden hat, liegt entweder offen zutage, oder findet sich in anderen Studien genauer.
Kernaussage 1: NRW - Land der Erben.
Na toll. Wir haben ein Fünftel der Bürger, aber ein Viertel der Erbschaften. Es weiß doch jeder, daß der Osten, die neuen Bundesländer, das Bild verzerrt. Entsprechend sieht es aus beim Anteil an der Erbschaftsteuer. Die alten Bundesländer nehmen höhere Steuern ein, weil mehr vererbt wird.
Was der Leser nicht erfährt: Nur jeder zwölfte Erbfall wird besteuert, wegen der hohen Freibeträge.
Kernaussage 2: NRW - Land der Erb-Erwartungen
Das sagte uns die Postbank-Studie vor einem Jahr genauer.
Dass NRW als klassisches "Malocher-Land" Nachholbedarf hat bei der priva-ten Altersvorsorge ist keineswegs neu. (Aber man muß auch "können".)
Liebe WAZ, hier habt Ihr viel Geld für Plattheiten ausgegeben...!
