"Schmerzfreies Krankenhaus"
Patienten nehmen den Schmerz oft hin
Projekt: Verbesserung der Behandlung
Krankenhaus-Patienten nehmen den Schmerz oftmals als naturgegebenes Übel hin.
Schuld seien schlechte Erfahrungen mit unwirksamen Schmerztherapien oder die Mentalität, sie müssten die Zähne zusammenbeißen. Zu diesem Ergebnis kommt eine bundesweite Befragung von über 7000 Ärzten, Pflegekräften und Patienten, die jetzt in Münster vorgestellt wurde. Auch die Dokumentation von Schmerzen sei in den meisten Klinken mangelhaft.
Bei dem Pilotprojekt „Schmerzfreies Krankenhaus“ wurde die Schmerztherapie an 25 Kliniken untersucht. Hauptproblem sei mangelnde Kommunikation zwischen Patienten, Pflegern und Ärzten. Viele Kranke informieren demnach Pfleger und Ärzte nicht über ihre Schmerzen.
Seit zwei Jahren nehmen Projektleiter Prof. Jürgen Osterbrink und sein Team die Schmerzbehandlungen der ausgewählten Kliniken unter die Lupe. Nach der Befragung von Ärzten, Patienten und Pflegern überlegen die Krankenhäuser, wie sie ihre Behandlung verbessern können.
Sie erarbeiten neue Konzepte, die ausgewertet werden. Sind sie erfolgreich, erhält die Klinik das Gütesiegel „Schmerzfreies Krankenhaus“.
Das Universitätsklinikum Münster hat diesen Prozess fast hinter sich. Kommunikationsprobleme und die fehlende Dokumentation von Schmerzen waren hier die Hauptmängel. Heute fragen die Pfleger die Patienten regelmäßig nach einer Selbsteinschätzung der Schmerzen. Die Werte werden auf Patientenkurven festgehalten und werden bei jeder Visite kontrolliert. Broschüren klären Patienten über Möglichkeiten der Schmerzbehandlung auf.
Das Projekt verfügt über eine eigene Website. Hier der Link!