Sterben impossible ?
07. Dezember 2011
Ein Interview vom Sommer, doch aktuell wie zuvor:
Leider werden jedes Jahr rund 100000 Magensonden gelegt, etwa bei Demenzpatienten, einfach weil es leichter ist, sie so am Leben zu halten, statt ihnen stundenlang Nahrung anzureichen. Dabei könnten sie essen, wenn ihnen jemand hilft. Die Magensonde wird dann als pflegeentlastendes Instrument eingesetzt. Davon müssen wir wegkommen. Eine Magensonde ist dann angezeigt, wenn ein Demenzpatient so massive Schluckstörungen hat, dass er andernfalls tatsächlich verhungern würde.
Prof. Dr. Franz-Joseph Bormann, in: Verschweigen ist eine Katastrophe, FR v. 14.6.11
Franz-Josef Bormann ist Moraltheologe und Medizin-Ethiker an der Universität Tübingen.
Als Herausgeber bereitet er derzeit ein Buch vor, in dem sich Wissenschaftler der verschiedensten Fachrichtungen mit dem Thema Sterben auseinandersetzen:
„Sterben. Zum Verständnis eines anthropologischen Grundphänomens“ erscheint voraussichtlich im Dezember 2011. Mitherausgeber ist Prof.Dr. Gian Domenico Borasio.