Familie übersehen
03. Oktober 2007
Stadt übersieht Familie eines Toten
Die Polizei fand die Leiche eines 42-Jährigen. Angehörige waren nicht auszumachen, die Stadt ließ ihn beerdigen. Dabei wohnt die halbe Familie im Ort Wanne-Eickel.
Der allein lebende Mann wurde Ende Juli von der Polizei tot in seiner Wohnung im Wanne-Eickeler Stadtteil Röhlinghausen aufgefunden. Nachdem die Herner Ordnungsbehörde keine Angehörigen ermitteln konnte, lässt sie den Verstorbenen in einer Urnengruft bestatten.
Ein üblicher Vorgang, wenn keiner da ist, der eine Beerdigung organisiert. Doch Burkhard F., der vermutlich an Herzversagen starb, hatte eine große Familie. Seine sechs Geschwister und seine Mutter leben mit einer Ausnahme allesamt in Herne.
Dass die Stadt sie nicht über den Tod ihres Angehörigen informiert hat, erschüttert die Familie. Sie will eine Dienstaufsichtsbeschwerde anstrengen.
Was die Familie da erlebt hat, ist ein Horror, gewiß. Doch die Geschwister sollten auch einmal über ihren "Zusammenhalt" - und die unterlassene Vorsorge ihres toten Bruders nachdenken! Keiner will vom anderen was wissen, und der Staat soll´s dann "richten".
Zur Dienstaufsichtsbeschwerde als "Rechtsmittel" haben Anwälte übrigens eine klare Meinung:
"Formlos, fristlos, hoffnungslos!"