Adoption III
07. August 2008
Anruf des WDR-Fernsehens, Redaktion "aktuelle stunde", ich hätte doch auf meiner - übrigens sehr interessanten - Website auf den Artikel aus der FAZ verwiesen mit dem Zitat von Groll.
Ob ich denn auch einen spürbaren Aufschwung bei Adoptionen verzeichnen könne. Ich bejahte: während das ganze AG Recklinghausen 2007 nur 5 Adoptionen hatte, führe ich im Augenblick allein 12 Adoptionen beim hiesigen und bei anderen Amtsgerichten.
Auf meiner Site könne man auch lesen, daß dies keine "Erfindungen" von mir seien, sondern echte Eltern-Kind-Verhältnisse, die dann mit dem Steuer-Spar-Effekt belohnt werden.
Ob Mandanten bereit seien, hierüber vor den Kameras zu sprechen; dann könne schon Freitag gedreht werden. Derweil laufen die Telefon-Drähte heiß, um das hinzubekommen...
Nun ja, für´s erste hat´s nicht geklappt: Die Stiefkind-Familie reagiert weder auf Handy- noch Festnetzanrufe noch E-Mail, ist offenbar im Urlaub; ein Neffe möchte es seiner bald achtzigjährigen Tante gar nicht erst zumuten; die junge Witwe hört von ihrer Tante, daß sie sich von ihrer Unterschenkel-Amputation noch nicht erholt hat... So stellt es sich als schwieriger heraus als zunächst gedacht.
Die FAZ berichtet, daß allein in München die Adoptionen um 40 % zugenommen haben, daß Groll, einer der prominentesten Erbrechtler, rät, hiervon Gebrauch zu machen, - nachdem Finanzminister Steinbrück schon bei der Vorstellung der Eckpunkte zur Erbschaftsteuer-Reform zur Adoption riet. Ausgewiesene Autoren wie Frau Dr. Gabriele Müller u.a. vom Deutschen Notarinstitut (s.o. die Abbildung), dem Think-Tank der deutschen Notare, legte vor kurzem ein neues Standardwerk zur Adoptionspraxis vor.
Ein Vertreter der Standesbeamten wird in der FAZ mit der Feststellung zitiert, die Erwachsenen-Adoption liege bereits seit längerer Zeit im Trend - nicht erst seit der Bekanntgabe der Pläne zur Reform der Erbschaftsteuer.