Flick
07. Oktober 2007
Vor einem Jahr - für Sie gelesen:
Etwas Realsatire gefällig?
Über Leben, Sterben und Erben eines der reichsten Männer Deutschland´s schreibt BILD am 7.10.2006 - kein Klischee auslassend - wörtlich:
"Friedrich Karl Flick starb mit 79 Jahren an Krebs
Die Milliarden machten ihn einsam
Er schloss die Augen hinter Panzerglas. Friedrich Karl Flick (79) ist tot. Er war 6,8 Milliarden reich. Ein großer Name, ein großer Mann.
Er starb am Donnerstagabend an multiplem Organversagen, an Krebs.
Er spürte keine Schmerzen. Seine Frau Ingrid (46) war bei ihm in der 1200-qm-Villa am Wörthersee (25 000 qm Garten).
Erbt die 33 Jahre jüngere Witwe alle Milliarden? Jetzt beginnt das große Rätselraten.
Der Finanz-Fuchs hat sein Vermögen in einer Stiftung „geparkt“ (12 Verwalter).
Seine 2 Ex-Frauen und seine 2 erwachsenen Töchter (Alexandra, 39 & Elisabeth, 32) sind in Multi-Millionenhöhe abgefunden.
Seine Witwe erwartet ein Milliarden-Erbe (sie verwaltet das Vermögen bis zur Volljährigkeit ihrer Kinder). Die Zeitung „Österreich“ vermutet: Hauptbegünstigte der F.K.-Flick-Stiftung in Wien (6,8 Milliarden) könnten auch die Zwillinge Friedrich-Karl und Victoria-Katharina (7) sein. Wenn sie das Erbe aus der Stiftung auslösen, müssen sie 25 % Steuern zahlen.
Wer war F. K. Flick?
Er war so reich, dass er jeden Tag im Lotto gewann.
Aber wenn er in seiner Münchner Villa (600 qm) auf die Terrasse trat, erhob sich hydraulisch eine kugelsichere Glaswand. Seine Autos waren gepanzert. Seine Leibwächter trugen Maschinenpistolen. Er flog Helikopter (2000 Euro/Stunde). Er reiste ohne Gepäck (in jeder Residenz hingen 5 identische Maßanzüge). Sein letzter Stuhl war ein Rollstuhl. Er hat 60 Jahre gelebt, wie nur Milliardäre leben können.
Er hatte Jachten, Jets und persönlichen Wein im Kofferraum. Aber am glücklichsten war er auf der Jagd, beim frisch gezapften Bier bei Käfer und beim Lächeln seiner Zwillinge.
Er war hochsensibel, hilfsbereit, verständnisvoll, ein Freund in der Not. Aber er hatte Angst. Vor Kidnappern. Vorm Verarmen.
Sein Name war sein Schicksal.
Flick? Sein Vater, Konzern-Tycoon F. F. Flick (1883–1972), schuf vor und nach dem Krieg (3 Jahre Haft) ein Milliarden-Imperium (Daimler-Benz, Feldmühle, Auto Union, Dynamit Nobel, Buderus, Gerling etc.).
Mit 45 Jahren erbte „FKF“ 330 Firmen, 300 000 Angestellte, 18 Milliarden Umsatz.
Die „Flick-Affäre“ (25 Mio. illegale Parteispenden) erschütterte die Republik. Er zog sich nach Österreich zurück (100 Privat-Angestellte).
War der reichste Mann Deutschlands auch der glücklichste? Nein. Aber das späte Glück seines Lebens fand er beim Skifahren im verschneiten Hotel „Hospiz“ (Arlberg) an der Rezeption. Er verliebte sich in die bodenständige, unbekümmerte Ingrid (sie schenkte ihm Zwillinge, als er schon 72 war).
Er lebte wild. Er ließ wenig aus. Er war nicht geschaffen zum Konzernlenker. Seine Heimat war die Natur. Er war misstrauisch und gleichzeitig umarmend.
Seine Milliarden machten ihn einsam – aber er vergaß nie einen Freund.
Vor 3 Wochen traf ihn der Krebs wie ein Blitz. Notarzt zum Klinikum Großhadern, inoperabel. Sein Körper hing an Schläuchen. Sein letzter Wunsch: zu Hause zu sterben.
Am 3. Februar wäre F. K. Flick 80 geworden. Der Tod war gnädig. In Österreich gibt es keine Erbschaftsteuer."
Gott (der fehlte noch) war auch uns gnädig:
BILD macht jede Glosse überflüssig!