Jeder Fünfte ins Hospiz ?
18. März 2016
Zwei von drei Befragten wollen einer Umfrage zufolge zu Hause sterben. Zunehmend gehören aber auch Hospize zum Alltag. Fast jeder Fünfte wünscht sich, den Tod in einer Einrichtung für Schwerstkranke und Sterbende zu erleben.
Die Wirklichkeit ist davon weit entfernt:
Die meisten Deutschen sterben heute im Krankenhaus oder im Pflegeheim. In einer Umfrage kritisieren fast 60 %, Gesellschaft und Politik würden sich zu wenig mit dem Sterben befassen. Persönlich hatte sich jeder zweite bereits Gedanken über das eigene Sterben gemacht – das gilt auch für Jüngere zwischen 18 und 25 Jahren. Jeder Vierte hatte eine Patientenverfügung verfasst.
Siehe auch meinen Beitrag in geistREich, Kirchenzeitung 4/2015 !
Manchmal denkt man, die Menschen wünschen sich das Blaue vom Himmel ! Hat mal jemand darüber nachgedacht, was es für einen Aufwand - und damit Geld, aber nicht nur - braucht, um das zu gewährleisten ? Interessant ist auch, daß die Menschen den Tod gar nicht "im Hause" haben wollen. Nach dem Motto: Im Krankenhaus oder Pflegeheim zu sterben ist Mist, aber zuhause will ich "das" auch nicht haben.
Ist das nicht lediglich eine andere Art der Ausbürgerung des Todes aus unserem Alltag ?
"Die Politik", die dann so gerne unter Pauschalverdacht gestellt wird, hat das übrigens längst erkannt (wer weiß das ?). Hospize können immer nur "Inseln" sein (das St. Franziskus-Hospiz hat 12 Betten bei rd. 2000 Sterbefällen in RE pro Jahr !); es gibt einen gesetzlichen Auftrag, den ambulanten Hospizdienst und die Palliativersorgung zu schaffen bzw. auszubauen.
Aber, dann hätte man den sterbenskranken Angehörigen ja zuhause ! Was dann ?